2021-05-10 23:25:40

Mathe-Abitur in NRW: Ministerium räumt Veränderungen gegenüber Vorjahren ein

Schüler:innen aus NRW gehen auf die Barrikaden und haben gleich zwei Petitionen gestartet, in denen Konsequenzen für das viel zu schwere Mathe-Abi gefordert werden (auf zur News). Das Ministerium bestreitet diese Vorwürfe und ist der Ansicht, dass die Anforderungen im Vergleich zu den Klausuren in den Vorjahren nicht erhöht worden. Gleichwohl gab es tatsächlich „Veränderungen“. Jetzt sollen die Lehrkräfte ihren „Spielraum“ nutzen. 

Während NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) betonte, dass “...den Schülerinnen und Schülern auch in diesem Jahr durch die Pandemie für ihre Bildungs- und Berufswege keine Nachteile entstehen dürfen”, fordern tausende Schüler nun aufgrund von viel zu schweren Mathe-Abi-Klausuren eine angepasste Bewertung oder neue Klausuren. 

Auswahlmöglichkeiten bei Aufgaben für Lehrer im Fach Mathematik

Das Schulministerium hat dazu nun eine Stellungnahme herausgegeben: „Um in dieser insgesamt herausfordernden Situation faire Abiturprüfungen zu gewährleisten, hat das Land die Aufgabenauswahl für Schülerinnen und Schüler beziehungsweise für Lehrkräfte grundsätzlich erweitert. Ob die Auswahlmöglichkeit für Lehrkräfte oder Schülerinnen und Schüler besteht, hängt vom jeweiligen Fach ab“, wie es in der Erklärung heißt. „Im Fach Mathematik haben die Lehrkräfte erweiterte Aufgabenauswahlmöglichkeiten erhalten: Sie konnten bestimmte Themenbereiche auswählen, die zu den unterrichtlichen Voraussetzungen an der jeweiligen Schule passen, sodass sie angesichts möglicher Einschränkungen durch die Corona-Pandemie im Interesse der Schülerinnen und Schüler Prüfungen mit Blick auf den tatsächlich erteilten Unterricht ermöglichen konnten.“

Weiter heißt es: „Die Abituraufgaben wurden von erfahrenen Lehrkräften entwickelt, von der Fachaufsicht Mathematik der Bezirksregierungen geprüft, von Wissenschaftlern begutachtet und nicht zuletzt im Rahmen eines so genannten Praxischecks von erfahrenen Lehrkräften bearbeitet und eingeschätzt. Auf Grundlage dieser Maßnahmen zur Qualitätssicherung wurde also auch durch externe Expertinnen und Experten sichergestellt, dass die Mathematikaufgaben für das Abitur 2021 den Abiturvorgaben im Fach Mathematik entsprechen, dass sie fachlich korrekt gestellt sowie eindeutig und verständlich formuliert wurden und insbesondere, dass sie bezüglich des Anspruchsniveaus und des Bearbeitungszeitrahmens grundsätzlich angemessen sind.“

Verlängerung der Klausurdauer in Mathematik

Maßgeblich ist jedoch Folgendes: „Aufgrund der 2016 beschlossenen verbindlichen Vereinbarung innerhalb der Kultusministerkonferenz (KMK) und der daraus resultierenden Anpassungen wurde die Klausurdauer in den Abiturprüfungen zwischen den Ländern angeglichen, was in Nordrhein-Westfalen seit diesem Jahr zu einer Verlängerung der Klausurdauer in den Fächern Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik geführt hat. Über diese Verlängerungen in den Abituraufgaben wie zum Beispiel Klausurdauer sowie Länge der Texte inklusive Wortanzahl in den Fremdsprachen bzw. eine Veränderung der Struktur der Aufgaben im Fach Mathematik wurden die Schulen in Form von Hinweisen in den Vorgaben sowie Dienstbesprechungen der Schulleitungen und mit den Vertreterinnen und Vertretern der Oberstufe an Schulen bereits ab 2018 informiert. Hinzu kamen Implementationsveranstaltungen für Lehrkräfte und Veröffentlichung von Beispielaufgaben, die diesen Veränderungen Rechnung tragen.“ Die Schüler:innen seien sowohl im Unterricht und mit den so genannten Vorabiturklausuren, die vor den Osterferien geschrieben wurden, auf diese Veränderungen vorbereitet worden. Wörtlich heißt es: „Durch die Veränderung der Klausurzeiten und der damit einhergegangenen Veränderung der Aufgabenformate in Form von Textlängen oder Veränderungen in der Struktur der Aufgaben kann bei Abiturientinnen und Abiturienten das Gefühl entstanden sein, dass die Aufgaben im Vergleich zu den Abituraufgaben der vorangegangenen Jahre einen höheren Schwierigkeitsgrad aufweisen. Grundsätzlich wurden aber nicht die Anforderungen erhöht, sondern aufgrund der veränderten Vorgaben durch die KMK der Umfang lediglich an die verlängerte Dauer der Klausur angepasst.“ Nun stellt sich jedoch die Frage, warum diese Anpassung insbesondere für den Corona-Abitur-Jahrgang nötig war. Das Ministerium gibt darauf keine Antwort. 

Lehrer sollen Bewertungsspielraum nutzen

Aus Sicht des Schulministeriums sei es „angesichts der in diesem Jahr deutlich größeren Unterschiede zwischen den Schulen und Kursen für die Vorbereitung auf die zentralen Abiturprüfungen nicht nur zulässig, sondern ausdrücklich gewünscht, dass die Lehrkräfte innerhalb der ihnen vorgegebenen Bewertungskriterien im Zweifelsfall ihren vorhandenen Beurteilungsspielraum im Sinne der Schülerinnen und Schüler nutzen.“ Hier ist wohl eine großzügige Benotung gemeint.

Interessant ist hier, dass wohl das Ministerium versucht, die Verantwortung auf die Lehrkräfte abzuwälzen. Wir bleiben gespannt, wie sich die Situation entwickelt. 

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